Erfolgreiche Premiere in Bonn

Mit rund 270 Besuchern war die 1. VendCon im Kameha Grand Hotel in Bonn ein voller Erfolg. In der Fachausstellung präsentierten 36 Aussteller ihre Neuigkeiten für die Vendingbranche, während im Kongressprogramm insgesamt 12 hochkarätige Referenten vom kontaktlosen Bezahlen am Automaten, über die neue Datenschutzgrundverordnung bis hin zu Innovationen im Lebensmitteldesign berichteten.

Das neue Kongressformat ermöglichte eine Parallelität von Kongressprogramm und Fachausstellung. Diese wurde von Ausstellern und Besuchern gleichermaßen positiv bewertet und genutzt. Jeder Besucher konnte nach eigenen Interessen frei zwischen den Vorträgen und der Ausstellung wechseln. Dies führte dazu, dass beide Angebote über den Tag verteilt gleichermaßen gut frequentiert waren.

Top-Thema: Geld und Karte

Das Vortragsprogramm startete um 10:45 Uhr mit dem Themenblock „Geld und Karte – Zahlungsverkehr heute und morgen“. Ingo Limburg, Vorsitzender der Initiative Deutsche Zahlungssysteme referierte über das „Projekt TOPPgirocard kontaktlos am Automaten“. TOPP ist ein neues verschlanktes Bezahlmodul, ohne Kartenschlitz und Pinpad und damit ideal für den Einsatz am Automaten. Derzeit sind bereits 35 Millionen girocard kontaktlos in Deutschland ausgegeben. 52 % der Besitzer haben damit bereits kontaktlos bezahlt. Insgesamt sind bisher 475.000 Terminal umgerüstet. Laut GfK-Umfrage würden 56 % der Befragten gerne am Automaten kontaktlos zahlen. Die ersten Pilotprojekte laufen derzeit. Eine wichtige Erkenntnis war, dass eine klare Anleitung via Aufkleber oder Display am Automaten den Einsatz signifikant erhöht und die Abbruchrate verringert. In den drei Monaten der Pilotprojekte wurden ca. 1.000 Transaktionen kontaktlos ausgeführt, bei einem Durchschnittsbon von 1,90 € und einer Abbruchquote von einem Prozent. Umsatzsteigerungen von 10 % wurden erreicht.

An den Vortrag von Ingo Limburg schloss sich eine rege Podiumsdiskussion zum Thema an. Teilnehmer waren hier Peter Blasche (EURO Kartensysteme GmbH), Peter Ehrl (Ernst Kühner e.K.) als einer der Automatendienstleister im Pilotprojekt, Nicole Groß (ZIBB GmbH) und Arne Meil (Card4Vend GmbH) als kaufmännische Netzbetreiber.

Zum Thema „Bargeldlogistik 2.0 – Was bieten effiziente Einzahlsysteme“ referierte Christian Fischer von der Cash Logistik Security AG. Das Unternehmen ist „Abwicklungsplattform“ der DZ Bank AG und bietet Komplettlösungen für die Durchführung und Steuerung von Bargeldlogistik unter Einsatz von akkreditierten Werttransportunternehmen.

Zum Abschluss des ersten Blocks diskutierten Victor Chavero, ARAMARK GmbH und Wolfgang Müller, J.K. Landgraf AG über den Einsatz von Telemetrie und Warenwirtschaft in der Praxis.

Alles, was Recht ist

Der zweiten Themenblock „Recht und Haftung – Fallstricke vermeiden“ begann direkt mit dem „heißen Eisen“ der vergangenen Wochen: Christian Maull von der FCH Compliance GmbH informierte die Zuhörer über die „Herausforderungen für Ihr Unternehmen durch die EU-Datenschutzgrundverordnung“. Hier stand vor allem der Umgang mit personenbezogenen Daten im Fokus, der nicht nur im B2C-Geschäft, sondern auch im B2B-Bereich derzeit für viele offene Fragen sorgt.

Dr. Sascha Abrar, Löffel Abrar Rechtsanwälte, referierte im Anschluss zum Thema „Alles LOGO? Markenschutz in der Praxis“. Die eigene Marke nimmt einen immer höheren Stellenwert in modernen Vertriebs- und Marketingstrategien ein. Große Unternehmen, wie Starbucks, Apple oder Adidas zeigen den Wert einer eigenen Marke. Welche Fallstricke auf dem Weg zur eigenen Marke lauern und was es zu beachten gilt, veranschaulichte Dr. Abrar den Besuchern.

Mit vielen Anekdoten aus der langjährigen Rechtsanwaltspraxis und interessanten Einblicken in die Geschäftswelt von Duisburg bis Nigeria informierte Prof. Dr. Volker Römermann, Römermann Rechtsanwälte über die „Aktuellen Themen der Geschäftsführer-Haftung in der Praxis“. Die Agenda umfasste dabei die Gründung, die laufende Geschäftsführung, die Insolvenz und Compliance-Fragen.

Ein Thema speziell für Operator hatte Franz-Josef Grobecker, TüV Saarlandim Gepäck. Sein Vortrag „Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten versus elektrotechnisch unterwiesenen Person“ beleuchtet die beiden Qualifikationen im direkten Praxis-Alltag.

Zum Abschluss zeigten Nawal Bouya und Ralf Huge, HDI Generalvertratung Jahreis / Talanx Konzern, die Auswirkungen des Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) für Arbeitgeber auf.

Ein Blick in die Zukunft

Je später der Tag, desto weiter der Blick nach vorne unter dem dritten Themenblock: Markt und Innovation – Ein Blick in die Zukunft. Zunächst beantwortete Barbara Schwaibold vom Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. die Frage: „Wie verändert sich die Büroarbeit und was könnte das für den Office-Coffee-Service (OCS) bedeuten?“ Tatsächlich hat bereits jeder 10. unter den 18-35-jährigen Arbeitnehmern schon einmal wegen des schlechten Bürodesigns gekündigt. Interessant für die Betriebsverpflegung: 8 % der Arbeitszeit entfallen auf „Socializing“ im weitesten Sinne. Ideale Orte hierfür: Coffee Corner, Kantinen und Snackbereiche. Das Thema „Gesundheit“ ist Trend bei New Work-Konzepten, hierzu zählen auch ein Angebot an gesunden Snacks und eine Wasserversorgung für die Mitarbeiter. Klassische Unternehmensstrukturen lösen sich künftig weiter auf – neue Meetingpoints und Projekträume eröffnen viele Möglichkeiten für die Mitarbeiterversorgung der Zukunft.

Passend dazu informierte Kai Heddergott, Kommunikationsberatung Heddergott, die Zuhörer darüber, wie man in Zeiten von Personalmangel die Arbeitgeberattraktivität steigert. Praxisnah stellte er den Zuhörern die Möglichkeiten einer Strategie zur Entwicklung einer eigenen Arbeitgeber-Marke vor. Der Wettbewerb um die klugsten Köpfe beginnt im Zeitalter des Fachkräftemangels beim Recruiting, einer authentische Selbstvermarktung über Social Media und der Schaffung von Möglichkeiten für die Beschäftigten im Berufsalltag.

Den Schlusspunkt des Kongressprogramms setzte Prof. Dipl.-Ing. Rainer Barnekowvon der Hochschule Ostwestfalen Lippe mit faszinierenden Einblicken in die „aktuellen Entwicklungen von Lebensmittel- und Produktvermarktung“ in Zeiten von Amazon und Google. Der Appell an die Branche, sich nicht von anderen Akteuren im Kernbereich zurückdrängen zu lassen, hallte nach.

Ausklang beim Rheinischen Imbiss

Nach getaner Arbeit trafen sich alle Teilnehmer und Aussteller der Konferenz abends zum Rheinischen Imbiss in der Stage Bar. Dank großer Leinwand mit Blick auf den Rhein konnte auch noch der Fußball-WM gefolgt werden.

„Wir sind sehr zufrieden mit der ersten Auflage unserer VendCon – es war die richtige Entscheidung mit einem neuen Konferenzformat nach Bonn zu gehen“

zog BDV-Geschäftsführer Dr. Aris Kaschefi ein rundum positives Fazit. Auch BDV-Vorstandssprecher Karl-Heinz Blum bestätigte den Gesamteindruck:

„Ob die Referenten, die Ausstellungshalle oder die Auswahl des Hotels, ich habe heute viel positives Feedback bekommen.“